Press release
VESTAKEEP for Implants
September 22, 2021

Evonik und Samaplast erweitern das Leistungsspektrum von Kunststoffimplantaten

Evonik wird das VESTAKEEP® Fusion Biomaterial während der EUROSPINE Messe in Wien, Österreich (6. bis 8. Oktober 2021) am Stand 42 präsentieren.

  • Osteokonduktives PEEK Biomaterial für Spritzguss
  • Cage-Prototyp demonstriert Designvielfalt
  • Produktvorstellung auf der EUROSPINE Messe in Wien (6-8. Oktober) in am Stand 42
     

Darmstadt. Das Spezialchemieunternehmen Evonik und der Schweizer Kunststoffspezialist Samaplast verbinden ihre Expertise bei der Entwicklung eines osteokonduktiven PEEK-Biomaterials für den Spritzguss. Im Rahmen der Zusammenarbeit zeigen und dokumentieren beide Partner die hervorragenden Verarbeitungseigenschaften des neuen osteokonduktiven Hochleistungskunststoffs VESTAKEEP® Fusion anhand erster Prototypen von Wirbelsäulenimplantaten.

Biphasisches Kalziumphosphat beschleunigt Einheilung

Bisher war es nahezu ausgeschlossen, Implantate aus Compound-Kunststoffen mit bioaktiven Additiven im Spritzguss zu fertigen. Üblicherweise bilden solche Compounds eine dünne Polymerschicht an der Oberfläche, die die funktionelle Wirkung und folglich das Einwachsen des Implantats verhindert. Mit VESTAKEEP® Fusion bleiben die funktionalen BCP-Additive (engl. biphasic calcium phosphate) auch bei spritzgegossenen Komponenten an der Oberfläche verfügbar – dank speziell konfigurierter Mikropartikel und deren homogener Verteilung.

„Implantathersteller vermissten bis dato ein PEEK-Biomaterial, das sich mit Knochenzellen verbindet, um etwa die Heilung nach einer Wirbelsäulenoperation zu beschleunigen, und sich zudem vielseitig verarbeiten lässt“, sagt Marc Knebel, Leiter des Marktsegments Medical Systems bei Evonik. „Wir schließen diese Marktlücke mit VESTAKEEP® Fusion und bieten gleich eine Alternative zu Titan-, Edelstahl- oder Kobalt-Chrom-Implantaten an.“

Osteokonduktives PEEK-Biomaterial für Spritzguss

VESTAKEEP® Fusion wurde mit Bedacht auf die Verarbeitung in unterschiedlichen Fertigungstechnologien entwickelt. Es lässt sich fräsen, formpressen, extrudieren – und sogar spritzgießen. Für letzteres optimierte Evonik das Compound in enger Zusammenarbeit mit der Samaplast AG.

„Wir haben VESTAKEEP® Fusion auf Spritzgussmaschinen im Reinraum getestet und dabei festgestellt, dass es sich sehr gut verarbeiten lässt“, bestätigt Samaplast-Geschäftsführer Stefan Okle. „Dank des hervorragenden Austauschs mit Evonik konnten wir innerhalb von zehn Tagen einen Prototypen herstellen.“ Früher habe allein die Werkzeugentwicklung acht bis zehn Wochen beansprucht. Durch Rapid Prototyping lasse sich dieser Prozess erheblich verkürzen.

Cage-Prototyp demonstriert die Designvielfalt

Die vielseitigen Designmöglichkeiten von VESTAKEEP® Fusion demonstrieren Evonik und Samaplast an ersten Prototypen von Zwischenwirbelimplantaten, sogenannten Cages, die bei Bandscheibendegenerationen zur Versteifung der Wirbelsäule eingesetzt werden. „Wir haben einen Cage produziert, der alle Details wie Verzahnungen, Gewinde und Durchbrüche enthält, die für Wirbelsäulenimplantate von Belang sind“, so Okle weiter.

Dank der Designfreiheit beim Spritzgießen von VESTAKEEP® Fusion lassen sich spezifische Cage-Varianten herstellen – abgestimmt auf die anatomischen Gegebenheiten und unterschiedliche Operationstechniken wie PLIF, TLIF und ALIF. Die Cage-Modelle zeigen darüber hinaus die Gestaltungsvielfalt bei den Verzahnungen und bei den Hohlräumen für die Verknöcherung. Zudem erleichtert das Design die Instrumentenführung während der Operation und ermöglicht auch minimalinvasive, patientenschonende OP-Techniken.

Über 30 Prozent höhere Zell-Proliferation

Mit VESTAKEEP® Fusion führt Evonik eine neue Produktlinie der nächsten Generation von PEEK-basierten Implantatmaterialien ein. Die osteokonduktiven Eigenschaften des neuen PEEK wurden durch den Einsatz eines funktionellen Spezialadditivs – zweiphasigen Kalziumphosphats - erzeugt und sorgen für eine schnellere Anhaftung von Knochenzellen am eingesetzten Implantat. Auf diese Weise wird die grenzflächige Fusion, die sogenannte Osteointegration, zwischen dem Knochen und dem Implantat positiv beeinflusst.

In-Vitro-Studien dokumentieren eine über 30 Prozent erhöhte Zellanhaftung und Zellproliferation. In präklinischen Tests ist bei der histologischen Untersuchung ein dichtes Netz neugebildeter Osteoblasten an der Grenzfläche zwischen Knochen und Implantat zu beobachten. Die Knochenhistomorphometrie zeigt eine etwa zweifach erhöhte Knochenanlagerung. Und Pull-out-Tests belegen eine mehr als zweifach erhöhte Implantatfixierung.

Die Polymerexperten von Evonik entwickeln außerdem ein 3D-druckfähiges VESTAKEEP® Fusion Filament, das in der additiven Fertigung mittels der Fused Filament Fabrication (FFF) Technologie verarbeitet werden könnte.

Evonik wird das VESTAKEEP® Fusion Biomaterial während der EUROSPINE Messe in Wien, Österreich (6. bis 8. Oktober 2021) am Stand 42 präsentieren.

Informationen zum Konzern

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 12,2 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 1,91 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen für Kunden zu schaffen. Rund 33.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Über Smart Materials

Zur Division Smart Materials gehören die Geschäfte mit innovativen Materialien, die ressourcenschonende Lösungen ermöglichen und konventionelle Werkstoffe ersetzen. Sie geben smarte Antworten auf die großen Herausforderungen von heute: Umwelt, Urbanisierung, Energieeffizienz, Mobilität und Gesundheit. Die Division Smart Materials erzielte im Geschäftsjahr 2020 mit rund 7.900 Mitarbeitern pro forma einen Umsatz von 3,24 Mrd. Euro.  

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